Sie heißen Cabernet Cubin, Helios oder Monarch und ergänzen die etablierten Rebsorten wie Müller-Thurgau, Riesling, Silvaner oder Burgunder. Das ist auch gut so, denn unter den rund 140 Rebsorten, die in Deutschland angepflanzt werden, verbergen sich einige, die noch mehr können als „nur“ gut zu schmecken.
Ein gutes Drittel der über 100.000 Hektar Rebfläche in Deutschland (etwa 140.000 Fußballfelder) werden für die klassischen Rebsorten, allen voran der Riesling und der Müller-Thurgau, genutzt. Da bleibt genug Fläche für Experimente. Und die haben vor allem mit Pilzen zu tun. Pilze? Richtig gelesen. Denn die können Jahrhunderte alten Rebsorten Probleme bereiten. Besonders zu kämpfen haben Sorten wie Chardonnay, Riesling oder Spätburgunder.
Die Pilzwiderständler oder „Piwis“, wie sie im Fachjargon genannt werden, sind neue lupenrein angebaute Rebsorgen oder Cuvées, also Mischlinge, die sich aktuellen Herausforderungen der Natur stellen und damit mit wenig oder komplett ohne Pflanzenschutzmittel auskommen. Die Sorten werden klassisch gezüchtet, sind nicht gentechnisch verändert und resistent gegen Pilz- und Mehltaukrankheiten. Sie geben dem Weinbauern größere Sicherheit und erhöhen die Chance für bessere Erträge.
Die neuen oder auch anderen Rebsorten haben noch einen weiteren nicht unwesentlichen Vorteil. Sie bestechen durch einen neuen Geschmack. Während die Klassiker seit vielen Jahren gleichbleibende und gleichschmeckende Qualität bieten, experimentieren neue Weine mit anderen Erlebnissen für den Gaumen und die Nase.
Verantwortlich für die neuen Sorten ist oftmals das Weinbau-Institut in Freiburg, das sich seit 40 Jahren der Züchtung neuer Sorten widmet. Ist eine neue Rebsorte kreiert, sucht das Institut Betriebe, die die Reben im Alltag testen.
Erst dann ist klar, welche neue Art sich nicht nur im Labor, sondern auch in der Praxis am Weinberg und letztlich für die Geschmacksnerven bewähren wird.
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