Würzburger, Mainfranken und Gäste von Überallher müssen derzeit wegen der Corona-Krise auf ihn verzichten: auf den Brückenschoppen. Das über die Stadtgrenzen hinaus bekannte und beliebte Glas Wein auf der Alten Mainbrücke ist ein Stück Würzburger Lebensgefühl. Doch wegen der Corona-Krise will der Schoppen auf einer der ältesten Steinbrücken Deutschlands aktuell nicht schmecken.
Wir sagen Ihnen, mit welchen drei Tropfen sie ruckzuck ein bisschen Brückenschoppen-Feeling in Ihr Wohnzimmer zaubern.
Ein Silvaner geht immer. Auch wenn der Müller-Thurgau die in Franken am meisten angebaute Rebsorte ist, steht der Silvaner als Synonym für Frankenwein. Der weiß-gelbliche Tropfen lacht auch zu Hause mit uns und tanzt den Gaumen beschwingt hinunter. Kaum ein anderer Wein schmeckt so nach Brückenschoppen wie der Silvaner.
Eigentlich heißt es DER rote Wein. In Franken allerdings ist eben so Manches anders. Hier gibt es auch DIE Rote im Glas – die Domina. Und die ist weder auf der Würzburger Brücke noch zu Hause zu verachten! Die Domina (die im Glas!) ist eine Neuzüchtung aus den Sorten Spätburgunder und Blauer Portugieser. Die Rebsorte produziert dunkle, sehr tanninhaltige Weine. Über 80 Prozent der Domina wird bundesweit gesehen in Franken angebaut. Im Glas kann die Domina ihren Liebhabern gerne mal den Kopf verdrehen – auf der Alten Mainbrücke und zu Hause.
Der Müller-Thurgau ist die am meisten in Franken angebaute Weinsorte. Dieser Wein überzeugt vor allem durch seine Milde, da er recht wenig Säure hat und somit leicht süffig ist. Apropos „geringe Säure“: Dadurch ergibt sich häufig eine frühzeitige Alterung des Weines und eine relativ geringe Lagerfähigkeit. Dieser Brückenschoppen für zuhause muss also schnell getrunken werden. Wenn das mal nicht danach schreit, sich flott mit einem Müller-Thurgau ein Stück Brückenschoppengenuss nach Hause zu holen? Der bodenständige Kollege soll ja nicht schlecht werden.
Wer es sich zu Hause mit seinem Brückenschoppen so richtig gemütlich machen will, dem fehlt vielleicht Musik. Seit 2017 gibt es einen Brückenschoppen-Song. Der sei, so viele Musikkenner, allerdings alles andere als ein Ohrenschmaus. Die Süddeutsche Zeitung schrieb beispielsweise über das Lied: „Eine Würzburg Hymne von der einem schlecht werden muss.“ Der Text sei „ohne ortübliche Spezialitäten, flüssig und möglichst großzügig dosiert, nicht zu ertragen! Dann sollten Sie doch lieber auf den heimischen Brückenschmaus via Gaumenfreude setzen. Genuss geht bekanntlich durch den Magen und nicht durch die Ohren. Bleiben Sie gesund in diesen Zeiten. Und: Prost!
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